Der künstlerische Rat der Camerata Variabile besteht aus fünf Mitgliedern, die sich regelmässig zu Sitzungen treffen. Sie beraten gemeinsam über die Entwicklung des Ensembles, vergeben drei bis vier Kompositionsaufträge jährlich und diskutieren die Programme der kommenden Saison. Der künstlerische Rat stellt den Geschäftsführer und andere Mitglieder des Exekutivteams ein.
Christoph Dangel
Violoncello
1974 in Würzburg geboren, hat Christoph Dangel seine Ausbildung zunächst am Konservatorium Würzburg bei Annemarie Speermann, dann an der Basler Musikhochschule bei Reinhard Latzko und Thomas Demenga absolviert. Wichtige künstlerische Impulse erhielt er ausserdem im Streichquartettunterricht bei Walther Levin und Hatto Beyerle sowie auf Kursen von William Pleeth, Wolfgang Boettcher und Christophe Coin.
Seit 2002 ist er Solocellist des Kammerorchester Basel (www.kammerorchesterbasel.ch)
Historische Aufführungspraxis hat in seiner Arbeit immer mehr an Bedeutung gewonnen. So ist Christoph Dangel ebenfalls Solocellist des von Thomas Hengelbrock geleiteten Balthasar Neumann Ensemble (www.balthasar-neumann.com) und wird als solcher auch von anderen Ensembles wie Il giardino armonico, le Cercle de l’harmonie oder dem Orchestre des Champs Elisées unter Philippe Herreweghe eingeladen.
2013 ist bei deutsche harmonia mundi «Viaggio italiano» erschienen, sein erstes Soloalbum mit Cellosonaten aus der Wiesentheider Sammlung.
Als Dozent für historisches Cello unterrichtet Dangel an der Hochschule in Freiburg im Breisgau. Ausserdem engagiert er sich für die Akademie des Balthasar-Neumann-Ensemble, die Akademie des Kammerorchester Basel und einen postgradualen Studiengang in Havanna. Seit vielen Jahren unterrichtet er eine kleine private Klasse und übernimmt gelegentlich Vertretungen an der Basler Musikhochschule.
Generell spielt die Kammermusik für ihn eine grosse Rolle. So ist er auf zahlreichen Festivals zu Gast und hat gemeinsam mit Musikern wie Joshua Bell, Victoria Mullova, Wolfram Christ, Thomas Demenga, Gerard Wyss, Alois Posch oder Bobby McFerrin musiziert.
Mit dem DJ und Medienkünstler Janiv Oron hat Christoph Dangel in den letzten Jahren für Tanzkompanien oder im Rahmen der Reihe Nachtklang mehrere experimentelle, auf Improvisation basierende Projekte kreiert.
Von seinen Aktivitäten im schauspielerischen Bereich zeugen die Aufführung von Jürg Wyttenbachs «encore» und sein Engagement für die Education Projekte der Stadt Basel. In der Sendung «Discothek im 2» von SRF ist er regelmässig Gast.
Christoph Dangel spielt ein Wiener Instrument von Bernadus Stoss (1815) und ein Barockcello, Nachbau eines Andrea Guaneri (1762), von Friederike Dangel.
Er lebt mit seiner Frau und zwei Töchtern in Basel.
Helena Winkelman
Violine und künstlerische Leitung
wurde in Schaffhausen in eine Musikerfamilie hineingeboren. Die Geigerin und Komponistin gilt heute als eine der interessantesten Musikerpersönlichkeiten der Schweiz. Seit 1998 ist sie in Basel freischaffend als Geigerin und Komponistin tätig. Neben der Arbeit mit der Camerata Variabile spielt sie Solorezitale und spielt in dem in London ansässigen Callino Quartett. Die Vermittlung neuer Musik ist ihr ein grosses Anliegen und so arbeitete mit vielen Komponist/innen zusammen, darunter Sofia Gubaidulina, Gérard Zinsstag, Caroline Charrière, Roland Moser, György Kurtag, Garth Knox, Martin Jaggi, Rudolf Kelterborn, Helmut Lachenmann, Wolfgang Rihm, Beat Furrer, Toshio Hosokawa, Alfred Zimmerlin, Mike Svoboda und Thomas Larcher. 2016 erhielt sie den Georg Fischer Preis der Stadt Schaffhausen und 2017 den Schweizer Musikpreis.
Helena Winkelman studierte Violine in Luzern (Lehrdiplom), Mannheim und Basel (2001 Konzertdiplom) sowie Komposition in New York und in Basel bei Roland Moser und Georg Friedrich Haas. Wichtige Impulse bekam sie an Meisterkursen von: György Kurtag, Gidon Kremer, Hansheinz Schneeberger, Gerhard Schultz (Alban Berg Quartett), Pierre Favre und Beat Furrer.
Ihre Musik wird weltweit aufgeführt und fasziniert als kluge, nach allen Seiten offene Fusion zeitgenössischer Klänge mit Volksmusik oder asiatischen Traditionen. Die unterschiedlichen stilistischen Einflüsse haben sie eine eigenständige Tonsprache finden lassen, in der klangliche Feinheiten und zeitlich raffinierte Gestaltungen zu Wärme verströmenden, beinahe naturhaft wirkenden Stücken entwickelt werden.
Helena Winkelman war als Komponistin in Residenz an den Festivals in Lockenhaus, Ernen, Kreisau (Polen) und den IMS Prussia Cove Kammermusiktagen in England. Sie erhielt Aufträge des Lucerne Festivals, des Alpentöne-Festival Altdorf, des Bastad Festivals (Schweden), des Gstaad-Festivals und Zeitkunst Berlin. 2020 war sie Composer in Residence des Sinfonieorchester Basel. Sie schrieb für Solisten wie Thomas Demenga, Hansheinz Schneeberger, Chiara Banchini, Patricia Kopatchinskaya, Simon Höfele, Nicolas Altstaedt und viele andere. Ihre Werke wurden von GENUIN und CLAVES sowie in vielen Radioaufnahmen dokumentiert und sie werden vom Schweizer Musikverlag Editions BIM, Sion herausgegeben.
Stefka Perifanova
Klavier
studierte an der Musikakademie Sofia bei Prof. Konstantin und Julia Ganev (Schüler von Heinrich Neuhaus). Dort war sie vier Jahre als deren Assistentin tätig. 1993 war sie Stipendiatin von Cyrillus und Methodius (wichtigstes bulgarisches Stipendium) was ihr weitere Studien bei Rudolf Buchbinder, Gérard Wyss (Kammermusik und Liedbegleitung) und Bruno Canino in der Schweiz ermöglichte.
Sie war Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe. Unter anderem erhielt sie den Edward-Tschumi-Preis für das beste Solistendiplom des Jahres und den ersten Preis des Concurso Internacional de Musica da Ciudade do Porto.
Sie hat eine Internationale Konzerttätigkeit als Solistin und ist eine begehrte Kammermusikpartnerin namhafter Solisten wie Sol Gabetta, Raphael Oleg und Hansheinz Schneeberger.
Assistenz bei Meisterkursen u.a. mit Janos Starker, Igor Oistrach, Menahem Pressler, Bernard Greenhouse. Sie ist auch aktiv als Liedbegleiterin und in vielen Kammermusikformationen tätig.
Mitgründerin des Klaviertrios «Absolut Trio», dessen Debüt in der Wigmore Hall und in der Tonhalle Zürich im Jahr 2007 in den höchsten Tönen von Fachzeitschriften gelobt wurde. In 2008 erschien die erste «Absolut Trio»-CD beim Label Guild, kurz darauf ausgezeichnet mit dem Pizzicato Supersonic Award.
Sie hat eine reiche Erfahrung als Jurorin und ist eine gefragte Pädagogin für Meisterklassen. Seit 1999 ist sie Dozentin an der Zürcher Hochschule der Künste und seit Herbst 2011 an der Musik Akademie Basel.
Seit 2005 ist sie Mitglied der Camerata Variabile Basel.
Isabelle Schnöller
Flöte
studierte bei Kiyoshi Kasai in Basel, bei Robert Aitken an der Musikhochschule Freiburg i.Br. und als Stipendiatin am Banff Centre for Fine Arts Canada.
Sie ist Soloflötistin des Kammerorchesters Basel und Mitglied des Arion Bläserquintetts. Solo- und Kammermusikkonzerte führten sie in zahlreiche Länder Europas, nach Nordamerika und Aserbaidschan. Als Solistin war sie Gast an den Berliner Festwochen, dem Varga Festival Sion, dem New Music Festival Toronto, dem Mozartfest Würzburg, dem Båstad Festival und dem SOLsberg Festival.
Inspiriert von ihrem Spiel schrieben mehrere Komponisten Werke für sie. Das ihr gewidmete Flötenkonzert von Robert Aikten stellte sie auf einer ausgedehnten Schweizer Tournee vor und führte es auch mit dem Esprit Orchestra in Toronto auf. Seit 2018 ist Isabelle Schöller Dozentin an der Musikhochschule Luzern.
Karin Dornbusch
Klarinette
Die aus Schweden stammende Klarinettistin Karin Dornbusch ist eine sehr gefragte Solistin und Kammermusikerin- sowohl in Schweden, wie auch im Ausland. Nach abgeschlossenen Studien an der Hochschule der Künste, Berlin und der Musikakademie der Stadt Basel ist sie solistisch mit Orchestern wie dem Königlichen Philharmonischen Orchester in Stockholm, dem Basel Sinfonieorchester, dem Malmö Sinfonieorchester, Zagreb Symfoniorkester, Schwedisches Radiosinfonieorchester, Norrköping symfoniorkester sowie dem schwedischen Kammerorchester Musica Vitae aufgetreten.
Sie hat mit den Dirigenten Armin Jordan, Daniel Harding, Pavle Dešpalj, Arvo Volmer und Petri Sakari zusammengearbeitet und hat verschiedene Radio- und Fernsehaufnahmen gemacht u.a. als Solistin an der Direktübertragung des schwedischen Fernsehens anlässlich der Nobelpreisverleihung 1997 in Stockholm. Nachdem die Presse ihre zwei bei Caprice Records erschienenen CDs rühmte und Karin Dornbusch als eine ausserordentliche Solistin beschrieb, wurde ihre dritte CD bei Caprice Records «Nordic Clarinetconcertos» mit Klarinettenkonzerten von Carl Nielsen, Jouni Kaipainen und John Fernström nominiert für den schwedischen Grammy 2007 in der Kategorie «Klassische SolistIn des Jahres». Von 2006 bis 2017 war sie die künstlerische Leiterin des Båstad Kammermusikfestivals, Schweden.
Preise / Auszeichnungen:
König Carl XVI Gustaf, König von Schweden, verleiht der Klarinettistin Karin Dornbusch die Medaille Litteris et Artibus für hervorragende künstlerische Leistungen als Klarinettistin (2009).
Gewinnerin des Solistenpreises (1996) gestiftet von der Königlichen Musikalischen Akademie von Schweden und American Express.
Erster Preis am Wettbewerb «Förderpreise für junge Musiker» der Basler Orchester-Gesellschaft (1996).