Das 1994 gegründete Schweizer Kammermusikensemble ist kein Klaviertrio, kein Streichquartett, kein Bläserquintett, sondern alles zusammen: eine bewegliche Formation, die vom Solostück bis zu Werken in grosser Besetzung alle Kombinationsmöglichkeiten bietet. Die Konzertabende entführen das Publikum durch kühne Gegenüberstellungen von Musik unterschiedlichster Epochen und Stilrichtungen in neue Erlebniswelten.
Wie hintersinnig, geistreich und komödiantisch, genussvoll und schockierend zugleich solche Programme sein können, zeigen auch spartenübergreifende Projekte mit Tanz und Schauspiel.
Durch die Wahl von Saisonthemen wie Bewusstsein, Deus ex machina, Liebeskunst, Sturm oder Kosmos bekommt die Musik aller fünf Saisonprogramme einen grösseren aussermusikalischen Zusammenhang. Neben dem reinen Hörvergnügen hat das Publikum so die Möglichkeit, gemeinsam mit den Musiker:innen Aspekte der Gesellschaft, der Natur und des Lebens auf einer tieferen Ebene zu erforschen und künstlerisch zu erfahren. Für diesen Ansatz erhielt das Ensemble 2020 einen Förderpreis der Internationalen Bodenseekonferenz.
Die Mitglieder der Camerata Variabile begeistern immer wieder durch ihr beseeltes Spiel, ihre Kommunikationsfreude und ihr höchstes technisches Niveau. Persönliche Einführungen helfen, neu in Auftrag gegebene Werke zu verstehen. Zudem kombiniert das Ensemble die neuen Werke oft mit berühmten Kompositionen aus dem Standardrepertoire, gräbt unbekannte Kammermusik-Raritäten aus und lädt dazu inspirierende Künstlerpersönlichkeiten als Gäste ein.
Zu der eigenen Reihe von Konzerten in der Schweiz kommen erfolgreiche Auftritte an Festivals im In- und Ausland, u. a. dem Bastad Kammermusikfestival in Schweden, dem Festival Alpentöne, dem Musikfestival Gstaad, dem Internationalen Bachfestival Schaffhausen und dem Festival Culturescapes. Zahlreiche Radioaufnahmen dokumentieren die Aktivitäten des Ensembles.
Gäste des Ensembles waren bisher: Noldi Alder (Violine/Hackbrett, Jodel), Steindor Andersen (Rimur – Gesang, Island), Caroline Charrière (Kompositon), Thomas Demenga (Cello/Komposition), Pierre Favre (Perkussion/Komposition), Barry Guy (Kontrabass/Komposition), Lydia Kavina (Theremin), Rudolf Kelterborn (Kompositon), Jürg Kienberger (Schauspiel), Garth Knox (Viola/Komposition), Roland Moser (Komposition), Christoph – Mathias Müller (Dirigent), Lucy Shelton (Sopran), Mike Svoboda (Posaune/Komposition), Jürg Wyttenbach (Dirigent/Klavier), Kurt Widmer (Bariton), Gérard Zinsstag (Komposition), u.a.
Seit 2010 ist die Schweizer Komponistin und Geigerin Helena Winkelman die künstlerische Leiterin des Ensembles. Der Künstlerische Rat, mit dem sie gemeinsam die Programme gestaltet, besteht aus dem Cellisten Christoph Dangel, der Klarinettistin Karin Dornbusch, der Flötistin Isabelle Schnöller, der Pianistin Stefka Perifanova und dem Perkussionisten Pascal Viglino. Pedro Zimmermann ist Geschäftsführer.
Die Mitglieder des Ensembles sind alle international als Kammermusiker oder in Solopositionen renommierter Orchester tätig. Sie treffen sich jeweils fünf Tage vor dem ersten Konzert eines Programmes und erarbeiten dieses in intensiven Probesessionen. Die langjährige Zusammenarbeit mit mehr als zwanzig Konzerten pro Jahr hat eine der Camerata Variabile eigene Ensemblekultur hervorgebracht, die für das hohe Niveau der Konzerte verantwortlich zeichnet.
Das Ensemble besteht aus einem Streichseptett, einem Bläserquintett, Klavier, Harfe und Perkussion. Entsprechend der Besetzungen die eine Saison erfordert, kommen aber noch zusätzliche Instrumentalist:innen hinzu.
Christoph Dangel
Violoncello
1974 in Würzburg geboren, hat Christoph Dangel seine Ausbildung zunächst am Konservatorium Würzburg bei Annemarie Speermann, dann an der Basler Musikhochschule bei Reinhard Latzko und Thomas Demenga absolviert. Wichtige künstlerische Impulse erhielt er ausserdem im Streichquartettunterricht bei Walther Levin und Hatto Beyerle sowie auf Kursen von William Pleeth, Wolfgang Boettcher und Christophe Coin.
Seit 2002 ist er Solocellist des Kammerorchester Basel (www.kammerorchesterbasel.ch)
Historische Aufführungspraxis hat in seiner Arbeit immer mehr an Bedeutung gewonnen. So ist Christoph Dangel ebenfalls Solocellist des von Thomas Hengelbrock geleiteten Balthasar Neumann Ensemble (www.balthasar-neumann.com) und wird als solcher auch von anderen Ensembles wie Il giardino armonico, le Cercle de l’harmonie oder dem Orchestre des Champs Elisées unter Philippe Herreweghe eingeladen.
2013 ist bei deutsche harmonia mundi «Viaggio italiano» erschienen, sein erstes Soloalbum mit Cellosonaten aus der Wiesentheider Sammlung.
Als Dozent für historisches Cello unterrichtet Dangel an der Hochschule in Freiburg im Breisgau. Ausserdem engagiert er sich für die Akademie des Balthasar-Neumann-Ensemble, die Akademie des Kammerorchester Basel und einen postgradualen Studiengang in Havanna. Seit vielen Jahren unterrichtet er eine kleine private Klasse und übernimmt gelegentlich Vertretungen an der Basler Musikhochschule.
Generell spielt die Kammermusik für ihn eine grosse Rolle. So ist er auf zahlreichen Festivals zu Gast und hat gemeinsam mit Musikern wie Joshua Bell, Victoria Mullova, Wolfram Christ, Thomas Demenga, Gerard Wyss, Alois Posch oder Bobby McFerrin musiziert.
Mit dem DJ und Medienkünstler Janiv Oron hat Christoph Dangel in den letzten Jahren für Tanzkompanien oder im Rahmen der Reihe Nachtklang mehrere experimentelle, auf Improvisation basierende Projekte kreiert.
Von seinen Aktivitäten im schauspielerischen Bereich zeugen die Aufführung von Jürg Wyttenbachs «encore» und sein Engagement für die Education Projekte der Stadt Basel. In der Sendung «Discothek im 2» von SRF ist er regelmässig Gast.
Christoph Dangel spielt ein Wiener Instrument von Bernadus Stoss (1815) und ein Barockcello, Nachbau eines Andrea Guaneri (1762), von Friederike Dangel.
Er lebt mit seiner Frau und zwei Töchtern in Basel.
Helena Winkelman
Violine und künstlerische Leitung
wurde in Schaffhausen in eine Musikerfamilie hineingeboren. Die Geigerin und Komponistin gilt heute als eine der interessantesten Musikerpersönlichkeiten der Schweiz. Seit 1998 ist sie in Basel freischaffend als Geigerin und Komponistin tätig. Neben der Arbeit mit der Camerata Variabile spielt sie Solorezitale und spielt in dem in London ansässigen Callino Quartett. Die Vermittlung neuer Musik ist ihr ein grosses Anliegen und so arbeitete mit vielen Komponist/innen zusammen, darunter Sofia Gubaidulina, Gérard Zinsstag, Caroline Charrière, Roland Moser, György Kurtag, Garth Knox, Martin Jaggi, Rudolf Kelterborn, Helmut Lachenmann, Wolfgang Rihm, Beat Furrer, Toshio Hosokawa, Alfred Zimmerlin, Mike Svoboda und Thomas Larcher. 2016 erhielt sie den Georg Fischer Preis der Stadt Schaffhausen und 2017 den Schweizer Musikpreis.
Helena Winkelman studierte Violine in Luzern (Lehrdiplom), Mannheim und Basel (2001 Konzertdiplom) sowie Komposition in New York und in Basel bei Roland Moser und Georg Friedrich Haas. Wichtige Impulse bekam sie an Meisterkursen von: György Kurtag, Gidon Kremer, Hansheinz Schneeberger, Gerhard Schultz (Alban Berg Quartett), Pierre Favre und Beat Furrer.
Ihre Musik wird weltweit aufgeführt und fasziniert als kluge, nach allen Seiten offene Fusion zeitgenössischer Klänge mit Volksmusik oder asiatischen Traditionen. Die unterschiedlichen stilistischen Einflüsse haben sie eine eigenständige Tonsprache finden lassen, in der klangliche Feinheiten und zeitlich raffinierte Gestaltungen zu Wärme verströmenden, beinahe naturhaft wirkenden Stücken entwickelt werden.
Helena Winkelman war als Komponistin in Residenz an den Festivals in Lockenhaus, Ernen, Kreisau (Polen) und den IMS Prussia Cove Kammermusiktagen in England. Sie erhielt Aufträge des Lucerne Festivals, des Alpentöne-Festival Altdorf, des Bastad Festivals (Schweden), des Gstaad-Festivals und Zeitkunst Berlin. 2020 war sie Composer in Residence des Sinfonieorchester Basel. Sie schrieb für Solisten wie Thomas Demenga, Hansheinz Schneeberger, Chiara Banchini, Patricia Kopatchinskaya, Simon Höfele, Nicolas Altstaedt und viele andere. Ihre Werke wurden von GENUIN und CLAVES sowie in vielen Radioaufnahmen dokumentiert und sie werden vom Schweizer Musikverlag Editions BIM, Sion herausgegeben.
Stefka Perifanova
Klavier
studierte an der Musikakademie Sofia bei Prof. Konstantin und Julia Ganev (Schüler von Heinrich Neuhaus). Dort war sie vier Jahre als deren Assistentin tätig. 1993 war sie Stipendiatin von Cyrillus und Methodius (wichtigstes bulgarisches Stipendium) was ihr weitere Studien bei Rudolf Buchbinder, Gérard Wyss (Kammermusik und Liedbegleitung) und Bruno Canino in der Schweiz ermöglichte.
Sie war Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe. Unter anderem erhielt sie den Edward-Tschumi-Preis für das beste Solistendiplom des Jahres und den ersten Preis des Concurso Internacional de Musica da Ciudade do Porto.
Sie hat eine Internationale Konzerttätigkeit als Solistin und ist eine begehrte Kammermusikpartnerin namhafter Solisten wie Sol Gabetta, Raphael Oleg und Hansheinz Schneeberger.
Assistenz bei Meisterkursen u.a. mit Janos Starker, Igor Oistrach, Menahem Pressler, Bernard Greenhouse. Sie ist auch aktiv als Liedbegleiterin und in vielen Kammermusikformationen tätig.
Mitgründerin des Klaviertrios «Absolut Trio», dessen Debüt in der Wigmore Hall und in der Tonhalle Zürich im Jahr 2007 in den höchsten Tönen von Fachzeitschriften gelobt wurde. In 2008 erschien die erste «Absolut Trio»-CD beim Label Guild, kurz darauf ausgezeichnet mit dem Pizzicato Supersonic Award.
Sie hat eine reiche Erfahrung als Jurorin und ist eine gefragte Pädagogin für Meisterklassen. Seit 1999 ist sie Dozentin an der Zürcher Hochschule der Künste und seit Herbst 2011 an der Musik Akademie Basel.
Seit 2005 ist sie Mitglied der Camerata Variabile Basel.
Isabelle Schnöller
Flöte
studierte bei Kiyoshi Kasai in Basel, bei Robert Aitken an der Musikhochschule Freiburg i.Br. und als Stipendiatin am Banff Centre for Fine Arts Canada.
Sie ist Soloflötistin des Kammerorchesters Basel und Mitglied des Arion Bläserquintetts. Solo- und Kammermusikkonzerte führten sie in zahlreiche Länder Europas, nach Nordamerika und Aserbaidschan. Als Solistin war sie Gast an den Berliner Festwochen, dem Varga Festival Sion, dem New Music Festival Toronto, dem Mozartfest Würzburg, dem Båstad Festival und dem SOLsberg Festival.
Inspiriert von ihrem Spiel schrieben mehrere Komponisten Werke für sie. Das ihr gewidmete Flötenkonzert von Robert Aikten stellte sie auf einer ausgedehnten Schweizer Tournee vor und führte es auch mit dem Esprit Orchestra in Toronto auf. Seit 2018 ist Isabelle Schöller Dozentin an der Musikhochschule Luzern.
Mikołaj Rytowski
Perkussion
Mikołaj Rytowski ist ein vielseitiger Instrumentalist, der in der Perkussion verwurzelt ist und von konventionellen Normen abweicht, um Klang und Kreativität organisch zu erkunden. Seine Praxis umfasst Improvisation, Komposition und Zusammenarbeit und geht über die Interpretation hinaus, um aktiv am kreativen Prozess teilzunehmen. Seine Arbeit spiegelt einen einzigartigen Ansatz wider, der traditionelle Wahrnehmungen der Perkussion übersteigt und ein Engagement für Erkundung und künstlerischen Ausdruck zeigt.
Mikołaj studierte Perkussion und zeitgenössische Musikperformance an der Hochschule für Musik Basel, wo er seine Fähigkeiten sowohl im klassischen als auch im experimentellen Bereich weiterentwickelte. Heute lebt er in Basel und arbeitet als freischaffender Musiker. In seinen Projekten verbindet er interdisziplinäre Elemente aus Musik, bildender Kunst und Performance und schafft immersive künstlerische Erlebnisse.
Karin Dornbusch
Klarinette
Die aus Schweden stammende Klarinettistin Karin Dornbusch ist eine sehr gefragte Solistin und Kammermusikerin- sowohl in Schweden, wie auch im Ausland. Nach abgeschlossenen Studien an der Hochschule der Künste, Berlin und der Musikakademie der Stadt Basel ist sie solistisch mit Orchestern wie dem Königlichen Philharmonischen Orchester in Stockholm, dem Basel Sinfonieorchester, dem Malmö Sinfonieorchester, Zagreb Symfoniorkester, Schwedisches Radiosinfonieorchester, Norrköping symfoniorkester sowie dem schwedischen Kammerorchester Musica Vitae aufgetreten.
Sie hat mit den Dirigenten Armin Jordan, Daniel Harding, Pavle Dešpalj, Arvo Volmer und Petri Sakari zusammengearbeitet und hat verschiedene Radio- und Fernsehaufnahmen gemacht u.a. als Solistin an der Direktübertragung des schwedischen Fernsehens anlässlich der Nobelpreisverleihung 1997 in Stockholm. Nachdem die Presse ihre zwei bei Caprice Records erschienenen CDs rühmte und Karin Dornbusch als eine ausserordentliche Solistin beschrieb, wurde ihre dritte CD bei Caprice Records «Nordic Clarinetconcertos» mit Klarinettenkonzerten von Carl Nielsen, Jouni Kaipainen und John Fernström nominiert für den schwedischen Grammy 2007 in der Kategorie «Klassische SolistIn des Jahres». Von 2006 bis 2017 war sie die künstlerische Leiterin des Båstad Kammermusikfestivals, Schweden.
Preise / Auszeichnungen:
König Carl XVI Gustaf, König von Schweden, verleiht der Klarinettistin Karin Dornbusch die Medaille Litteris et Artibus für hervorragende künstlerische Leistungen als Klarinettistin (2009).
Gewinnerin des Solistenpreises (1996) gestiftet von der Königlichen Musikalischen Akademie von Schweden und American Express.
Erster Preis am Wettbewerb «Förderpreise für junge Musiker» der Basler Orchester-Gesellschaft (1996).
Mirka Šćepanović
Violine und Viola
1981 in Belgrad geboren, begann mit acht Jahren ihr Violinstudium. Während dem letzten Jahr der Postgraduate-Studien an der Musikhochschule in Belgrad wechselte sie nach Madrid. Als Studentin der ‚Escuela Superior de musica Reina Sofia‘ arbeitete sie mit Rainer Schmidt vom Hagen Quartett. Meisterkurse bei Kolja Blacher, Gyorgy Pauk, Mauricio Fuks, Walter Levin, Ralf Gothoni, Günter Pichler, Menahem Pressler. Seit ein paar Jahren lebt sie in Basel, wo sie ihr Masterstudium in zeitgenössischer Musik beendet.Als Kammer- und Orchestermusikerin trat sie in zahlreichen Ländern Europas auf. Als Kammermusikpartnerin spielt sie im Trio Violine und Viola mit Stojan Krkuleski, Klarinette und Elena Petrova, Klavier, sowie im Duo mit der Sängerin Céline Wasmer. Mirka Šćepanović ist Stimmführerin der Basel Sinfonietta.
Alessandro D’Amico
Viola
186 in Caracas geboren, besuchte die Music School Montalban in Caracas.2002 begann er ein Studium bei Gerard Caussé und Rainer Schmidt an der Escuela Superior de Musica Reina Sofia (Madrid), 2004-2006 folgte die Ausbildung bei Peter Langgartner am Mozarteum Salzburg. 2002-2009 spielte er im Simon Bolivar Youth Orchestra. Er absolvierte Meisterkurse u.a. mit Nobuko Imai, Veronika Hagen, Wolfram Christ, Gerard Caussé, Rainer Schmidt, Rudolf Barshai, Ferenc Rados und Benjamin Zander. 2009 setzte er sein Studium in Basel fort im „Graduate course for string quartets“ bei Walter Levin, Günter Pichler und Rainer Schmidt und studierte bei Silvia Simionescu. Er ist Mitglied des Merel Quartetts.
Lea Boesch
Viola
studierte bei Michel Rouilly, Karen Opgenorth, Nobuko Imai, Gilad Karni und Thomas Riebl. Zuletzt hat sie an der Hochschule für Musik Basel mit einem Master in Spezialisierter Musikalischer Performance abgeschlossen. Sie ist Bratschistin des Quatuor Ardeo und an verschiedenen Festivals zu hören, u. a. dem Davos Festival und am Open Chamber Music Festival Prussia Cove. Sie spielt regelmässig in renommierten Orchestern, so im Tonhalle-Orchester Zürich und beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Sie war Solobratschistin des Verbier Festival Orchestra und trat als Solistin u. a. mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra und dem Zürcher Kammerorchester auf.
Stéphanie Meyer
Cello
geboren in Montréal, erhält ihre musikalische Ausbildung zunächst am Konservatorium ihrer Heimatstadt in der Klasse von Dorothy Bégin, später an der McGill Universität bei Antonio Lysy. An der Musik-Akademie Basel setzt sie ihre Studien bei Thomas Demenga fort. Nach ihrem Solisten-Diplom wendet sie sich unter Anleitung von Christoph Coin an der Schola Cantorum Basel dem Spiel des Barockcellos zu. Als Gast bei großen Festivals wie Schleswig-Holstein, Luzern, Davos und Prussia Cove ist sie dankbar für prägende Begegnungen mit Musikern wie Steven Isserlis, Ferenc Rados, Ralph Kirshbaum, Janos Starker, Philippe Muller, Erich Höbarth, Sergio Azzolini und György Kurtag. Während einiger Jahre ist sie Solocellistin der „Camerata Bern“ und der „Kammerakademie Potsdam“ und wirkt bei Projekten der „Cappella Andrea Barca“ unter András Schiff mit. Sie unterrichtet seit 2012 an der Musikschule Basel
Stefan Preyer
Kontrabass
Stefan Preyer wirkt seit 2007 als Solobassist beim kammerorchesterbasel. Als Gast konzertiert er regelmässig mit diversen Orchestern und verwirklicht Kammer-musikprojekte im Bereich Jazz, experimentelle Improvisation und Performance. Zudem entwickelt er gerne auch eigene Projekte. Mit grossem Interesse widmet er sich auch dem Unterricht, um mit anderen die Leidenschaft des Bassspielens zu teilen, immer neu zu ergründen und zu vermitteln.
Matthias Arter
Oboe
1964 geboren, Oboist und Komponist. Studium bei Thomas Indermühle und Heinz Holliger. Tätigkeit als Solist (u.a. Collegium Novum Zürich) und Improvisator. Dozent an der Hochschule der Künste Bern. Seit 2007 Präsident des Schweizerischen Tonkünstlervereins. Lebt in Zürich. Matthias Arter ist ein Musiker, der einen ganz eigenen Weg für seine künstlerische Tätigkeit begeht. So tritt er beispielsweise seit Jahren als Solomusiker und Improvisator auf, beschäftigt sich intensiv mit zeitgenössischen Kunstformen und beschreitet auch mit ungewohnten Programmkonzepten neue Wege. Seine Ensembles haben sich in den letzten Jahren bestens bewährt, so das Bläseroktett Octomania, æquatuor, oder das Arion-Quintett. Seit mehreren Jahren ist Arter auch mit Kompositionen an die Öffentlichkeit getreten. Ferner ist er als Dirigent tätig und unterrichtet an der Hochschule der Künste Bern (HKB) Oboe, Kammermusik und Improvisation. Die Projekte, die er selber initiiert und durchführt, sind häufig transdisziplinär und transkulturell angelegt (pre-art.ch).
Sascha Armbruster
Saxophon
wurde 1974 in Lahr/Schwarzwald (D) geboren. Nach Studien für Saxofon in Basel bei Iwan Roth und Marcus Weiss sowie dem „Premier Prix à l‘ Unanimité“ am Conservatoire de Paris bei Claude Delangle spezialisierte er sich auf die zeitgenössische Musik und deren Grenzgebiete. Er ist Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe. Seine solistische sowie kammermusikalische Konzerttätigkeit führten ihn u.a. nach Japan, Amerika und durch Europa zu renommierten Festivals. Er spielt mit den führenden Ensembles für zeitgenössische Musik wie dem Ensemble Modern, dem Ensemble Recherche und dem Klangforum Wien. Als Mitglied und Gründer des ARTE Quartetts (Basel) arbeitet er u.a. mit Musikern wie Tim Berne, Marc Ducret, Pierre Favre, Fred Frith, Urs Leimgruber und Terry Riley. Er ist Dozent für Saxofon und Leiter des Studios für Neue Musik an der Hochschule Luzern.
Rui Lopes
Fagott
„Der Schweizer und Portugiese Rui Lopes, der von der New York Times als „äusserst begabter Fagottist“ und von Gramophone als „hoch-musikalisch und virtuos“ bezeichnet wurde, begann mit 18 Jahren Fagott zu spielen. Sein musikalisches Temperament und seine Virtuosität wurden rasch anerkannt und mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2008 mit dem ersten Preis im Interpretations- wettbewerb von Estoril (Lissabon). Als Solist spielte er unter anderem mit dem English Chamber Orchestra, dem Finnish National Opera Orchestra (Helsinki), dem Orquestra Sinfónica Portuguesa, dem Kölner Kammerorchester und dem Sinfonieorchester Basel. Einen besonderen Schwerpunkt im Leben von Rui Lopes bildet die Kammermusik. So spielte er beim Ensemble Nacional Español de Música Contemporánea, ist Mitglied der Camerata Variabile Basel, des Trio Estoril und der Portuguese Chamber Soloists. Er konzertierte bei vielen Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Festival Bohuslav Martinů (Tschechien), dem Lucerne Festival und im Mai 2015 gab er sein Debut an der Carnegie Hall, New York. Rui Lopes ist Professor für Fagott an der Musikhochschule Strasbourg. Seine CD, ‚Through Time‘, als Solist mit dem English Chamber Orchestra, fand in der internationalen Presse grössten Anklang. Soeben erschien seine neueste CD „Close Encounters“ in Zusammenarbeit mit dem Gringolts Quartett. Diese wurde von der Fachwelt mit grossem Enthusiasmus aufgenommen. Sowohl das technische Können, die Virtuosität wie auch der musikalische Ausdruck wurden mit einem „Supersonic“ Award ausgezeichnet.“
Antonio Lagares
Horn
wurde 1986 in Betanzos (Galicien) geboren. Er studierte an der Musikhochschule von A Coruña (Galicien), an der er sein Musikdiplom in Horn und Kammermusik mit Auszeichnung erhielt. 2009 zog er in die Schweiz. An der Musikhochschule von Lausanne legte er bei Olivier Darbellay den Abschluss „Masters in Music Performance“ mit der Spezialität Orchester ab. Danach wechselte er in den Studiengang „Master in Advanced Studies“ (MAD) an der Hochschule für Musik Luzern. Beim Abschluss-Konzertexamen spielte er im KKL das 2. Hornkonzert von Richard Strauss, begleitet vom Sinfonieorchester Luzern. Er war Mitglied verschiedener Jugendorchester, wie des Jungen Sinfonieorchesters Galiciens, des spanischen Jugendnationalorchesters JONDE, des Verbier Festival Orchestra und der Lucerne Festival Academy. Als Solist hat er Hornkonzerte von R. Strauss, Haydn, Mozart, Glière und Saint-Saëns gespielt. Antonio Lagares wird regelmässig von Orchestern wie dem Kammerorchester Basel, dem Philharmonia Zürich, den Festival Strings Lucerne, der Camerata Bern, dem Orchestre de Chambre de Lausanne, dem Berner Sinfonieorchester, dem Sinfonieorchester Galiciens, dem Orchestre de Chambre de Paris eingeladen zu spielen.
Immanuel Richter
Trompete
Consuelo Giulianelli
Harfe
ist Ehrenmitglied von Swiss Harp und hat an den wichtigsten europäischen Musikfestivals und in den USA unter der Leitung von Dirigenten wie Alan Gilbert, Pierre Bleuse, Luciano Berio, Pierre Boulez and Jürg Wyttenbach mitgewirkt. Als Kammermusikerin hat sie u.a. mit Julian Prégardien, Arditti Quartett and Heinz Holliger musiziert. Bis 2016 war sie Harfe Solo des Musikkollegiums Winterthur und seit 2017 ist sie Harfe Solo des Kammerorchester Basel.
Vierzehn Jahren war sie Harfenprofessorin am Landeskonservatorium in Feldkirch und nun leitet sie die Harfenklasse an der Regionalen Musikschule und am Gymnasium Liestal.
Neben zahlreiche CD Mitwirkungen, stellt sie ihre Solo CD Saeya saeya als Harfenistin und Sängerin vor. Dazu ist 2016 bei Sony Classical ihre CD für Flöte und Harfe Lake reflections erschienen, die auf spotify über fünf Millionen Klicks erhalten hat.
Consuelo Giulianelli schloss ihre Studien in Verona und Basel mit Auszeichnungen ab und bekam wichtige Impulse von Marielle Nordmann und Pierre Jamet.
www.consuelogiulianelli.net
Basel, im November 2023
Brandon Garbot
Violine
Brandon Garbot trat als Solist und Kammermusiker unter anderem in der Carnegie’s Weill Recital Hall, der Severance Hall, der Isabella Stewart Gardner Hall, dem Rundfunk Berlin Brandenburg, dem Kennedy Center und in Tainan, Taiwan, auf. Er trat als Solist mit der Oregon Symphony, der Jefferson Symphony und auf Tournee mit dem Curtis Chamber Orchestra auf.
Garbot war Vorspieler 2. Violine im Sinfonieorchester St. Gallen, und ist derzeit Zuzüger/ Aushilfe im Tonhalle-Orchester Zürich. Er war regelmässiger Substitut beim Philadelphia Orchestra und Pittsburgh Symphony, sowie Gastmusiker bei der Saint Paul Chamber Orchestra und Orpheus Chamber Orchestra, Camerata Variabile und Gaststimmfuhrer mit Camerata Bern und Stuttgart Kammerorchester. Als Kammermusiker hat er unter anderem mit Shmuel Ashkenasi, Jonathan Brown, Eszter Haffner, Viviane Hagner, Kim Kashkashian, Ivan Monighetti, Thorleif Thedeen zusammengespielt. Er trat bei Kammermusik-Festivals wie dem Music@Menlo International Program, Verbier, Taos, Ravinia, Gstaad Academy, Krzyzowa-Music und dem Perlman Music Program auf. In 2022 wurde er mit dem Musikpreis der Kiefer Hablitzel- und Göhner-Stiftung in Bern ausgezeichnet. Ab 2021 ist er Stipendiat der Kammermusik-Akademie der Villa Musica Stiftung Rheinland-Pfalz in Mainz, Deutschland.
Derzeit studiert er bei Prof. Rainer Schmidt im Solistendiplom an der Hochschule für Musik in Basel, Schweiz und auch mit unterricht bei Anton Kernjak. Weitere Meisterkurse hatte er bei Leonidas Kavakos, Enrico Onofri und Gyorgy Kurtag. Er erhielt seinen Bachelor of Music am Curtis Institute of Music und studierte bei Ida Kavafian und Arnold Steinhardt. Früher studien absolvierte er bei Itzhak Perlman und William Preucil. Er spielt auf einer Sanctus Seraphin Violine von 1751, einer großzügigen Leihgabe der Villa Musica Stiftung.
Christina Daletska
Mezzosopran
Christina Daletska studierte Geige bei ihrer Mutter Oksana Trunko und trat bereits als 10-jährige am Royal College of Music in London als Solistin auf; noch vor ihrem 18. Geburtstag spielte sie die Violinkonzerte von Mendelssohn, Tschaikowski und Beethoven. 2006 begann sie ihr Gesangsstudium mit Ruth Rohner in Zürich und gewann bereits ein Jahr später drei Preise in drei internationalen Gesangswettbewerben.
Ihr aussergewöhnliches musikalisches Können konnte sie auch im Repertoire des späten 20. und 21. Jhs., u. A. in mehreren Uraufführungen beweisen. Ihr Operndebüt gab die Künstlerin mit 23 Jahren als Rosina in „Il barbiere di Siviglia“ am Teatro Real Madrid; ein Jahr später sang sie bei den Salzburger Festspielen. Daletskas Repertoire ist enorm breit – sie ist genauso in Mahler zu Hause wie in den anspruchsvollsten Werken der Gegenwart. Dabei kann sie Epochen und auch Stimmfächer mühelos wechseln, zum Beispiel wenn Beethoven und ein zeitgenössisches Stück an demselben Abend erklingen.
In den letzten Jahren trat sie u. a. in der Philharmonie Berlin, Wiener Konzerthaus, Muziekgebouw und Concertgebouw Amsterdam, Elbphilharmonie Hamburg, Opernhaus Zürich, Philharmonie Luxemburg, Staatsoper Stuttgart, Casa da Musica, Barbican London, Philharmonie de Paris, Ruhrtriennale, Palais de Chaillot, Grand Théâtre de Luxembourg, Festspielhaus Baden-Baden, Konzerthaus Dortmund, Opéra national du Rhin sowie bei den Wiener Festwochen, Kissinger Sommer, Beethovenfest Bonn, Luzern Festival und Teatro La Fenice auf.
Die Künstlerin konzertiert regelmässig mit renommierten Ensembles und Orchestern wie Arditti Quartet, Ensemble Intercontemporain, Orchestra Sinfonica di Milano, Klangforum Wien, Kammerphilharmonie Bremen, MusikFabrik, Collegium Novum, Lucillin Luxembourg, Mahler Chamber Orchestra, Balthasar-Neumann-Ensemble, MDR Leipzig, SWR Sinfonieorchester, Ensemble Resonanz, Swedish Radio Symphony, Orchestre de Chambre de Lausanne, Tonhalle Zürich u.v.a.
Sie arbeitet mit DirigentInnen und KomponistInnen wie Emilio Pomarico, Philippe Manoury, Georges Aperghis, Peter Rundel, Titus Engel, Francois-Xavier Roth, Matthias Pintscher, Heinz Holliger, Daniel Harding, Ivor Bolton, Nello Santi, Riccardo Muti, Thomas Hengelbrock, Louis Langrée, Mirga Gražinytė -Tyla, Jun Märkl, Christopher Hogwood, Iris Szeghy, Christian Arming, Elena Firsova, James Gaffigan, Christian Zacharias und Teodor Currentzis.
Christina Daletska ist Menschenrechtsaktivistin und offizielle Botschafterin für Amnesty International Schweiz & Art for Human Rights. Seit dem Beginn des Krieges gegen die Ukraine arbeitet sie auch als freiwillige Hilfeleistende.
Kate Howden
Mezzosopran
In den letzten Jahren hat sich die junge australische Mezzosopranistin Kate Howden als aufstrebende Künstlerin – vor allem in der Interpretation zeitgenössischen Repertoires – etabliert: „Ein Name, den man sich absolut merken muss“ schreibt das Magazin San Francisco Classical Voice, und die spanische Zeitung El País bewundert die „hohe Qualität ihrer Stimme“.
Kate Howden ist eine der ersten Teilnehmerinnen von Barbara Hannigans Equilibrium Artists Mentorship Scheme. Ausgewählt aus 350 Bewerbern aus 39 Ländern sang Kate Howden mit Equilibrium u. a. die Partie von Baba the Turk in Igor Strawinskys The Rake’s Progress mit dem Gothenburg Symphony Orchestra sowie Anthony Turnages Twice Through the Heart und Strawinskys Pulcinella mit dem Ludwig Collective beim Ojai Festival in Kalifornien. 2022 konzertierte sie mit der Camerata Variabile Basel mit der Uraufführung von Barry Guys Flyways sowie mit Gustav Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen und Luciano Berios Folk Songs in Zürich, Aarau, Basel und Schaffhausen.
Kürzlich interpretierte sie Oliver Knussens Where the Wild Things Are an der Mariinsky Concert Hall St. Petersburg und die Hauptpartie in Stephen Dodgsons Margaret Catchpole an der Snape Maltings Concert Hall (inklusive Naxos-CD-Aufnahme). Sie sang ausserdem Erik Saties hypnotischen Socrate mit der Pianistin Keiko Shichijo beim Canberra International Music Festival und eine weltweite Tournee von Il Ritorno, basierend auf Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria, mit der zeitgenössischen Zirkusgruppe Circa. Weitere Engagements führten sie u. a. an das Royal Opera House London, zum Aldeburgh Festival und an die Wigmore Hall.
In der Saison 2022/23 sang sie u. a. die Uraufführung von Oliver Leiths Last Days am Royal Opera House/Linbury Theatre London.
Jakob Pilgram
Tenor
studierte Gesang in Basel bei Hans-Jürg Rickenbacher und in Zürich bei Werner Güra. Neben seiner solistischen Tätigkeit als Lied- und Konzertsänger im In- und Ausland ist Jakob Pilgram Solist und Mitglied mehrerer professioneller Vokalformationen wie dem Balthasar Neumann-Chor und dem Origen-Ensemble. Während der Studienzeit gründete er das preisgekrönte Vokalensemble larynx. Als Gastsänger stand er auf der Bühne der Theater Basel, Bern und Luzern und ist seit 2005 fester Bestandteil des Festival Cultural Origen, wo er in zahlreichen Uraufführungen zu hören war. Jakob Pilgram ist Preisträger des Internationalen Liedwettbewerbes Schubert und die Musik der Moderne sowie Träger der Studienpreise des Migros-Genossenschaftsbundes und der Friedl Wald-Stiftung. 2008 wurde er mit dem Anerkennungspreis für Liedgestaltung der Basler Orchester Gesellschaft ausgezeichnet.
Der Tenor und Dirigent Jakob Pilgram wohnt und wirkt derzeit in Basel, wo er sich daselbst einst die Fertigkeiten und das Geschick eines künstlerischen Daseins aneignete. Schon als Kind interessierte er sich für Zahlen – was ihn beinahe Mathematik statt Musik studieren lassen sollte – und so lernte er bereits früh den Umgang mit diversen rhythmischen Formen und Strukturen musikalischer Kompositionen. Im Rahmen der Ausbildung erweiterte und ergänzte er seine Fähigkeiten und beschäftigte sich mit allen Tonarten des Quintenzirkels, deren intonationssichere und ausdruckstarke Interpretation er bis hin zu sechs Vorzeichen fliessend beherrscht. Sein besonderes Interesse gilt dabei dem Repertoire von largo assai über andante sostenuto bis hin zu molto vivace. Er besuchte Meisterkurse zu Themen wie „Rubato – ma non troppo!“, „Hemiolen – Erkennen und Umsetzen“ oder „Kadenzen kredenzen“. Jakob Pilgram singt sowohl bei kalten, warmen als auch mitteltönigen Temperaturen, arbeitet solistisch gleichermassen gerne wie im Team und ist sich gewohnt, auch unter stressigen Koloratursituationen einen kühlen Kehlkopf zu bewahren.
Irina Ungureanu
Sopran
studierte Gesang an der Zürcher Hochschule der Künste bei Jane und David Thorner-Mengedoth. Ihre Interessen gelten insbesondere der alten und der neuen Musik, dem Lied- und Oratorienrepertoire, der freien Improvisation und der rumänischen Volksmusik, die sie seit ihrer Kindheit begleitet. Sie tritt im Konzert, in Performanceprojekten und im Musiktheater auf und wirkt regelmässig in Uraufführungen mit.
Sie war zu Gast beim Ensemble TaG Winterthur, dem Vokalensemble Zürich, den Basler Madrigalisten, dem Ensemble für neue Musik Zürich sowie dem Ensemble Profil und Seducant in Bukarest und ist Mitglied des Ensembles ö! Chur. Als Solistin, in festen oder wechselnden Formationen trat sie zum Beispiel am Jazz Festival Montreux, an den Tagen für neue Musik Zürich, an der Woche für zeitgenössische Musik Bukarest, am Lucerne Festival, sowie im Rahmen unterschiedlichster Konzertreihen im In- und Ausland auf.
Engere Zusammenarbeiten und vertieften musikalischen Austausch gab es u.a. mit der Performancekünstlerin und Sängerin Stefanie Grubenmann, der Pianistin Simone Keller, der Querflötistin Riccarda Caflisch, der Blockflötenspielerin Teresa Hackel, der rumänischen Komponistin Diana Rotaru sowie der Band «Grünes Blatt» für rumänische Volksmusik und Improvisation mit Mats Spillmann (Trompete), Urs Vögeli (Gitarre), Vera Kappeler (Klavier) und Dominique Girod (Kontrabass). In mehreren Theaterproduktionen war sie für die musikalische Leitung zuständig und gestaltete einige Lesungen mit Musik u. a. zusammen mit dem Schauspieler Hansrudolf Twerenbold.
2005 entstand die CD «Linu-i lin, Irina & DRUM» mit rumänischer Volksmusik und freier Improvisation. Später folgten CD-Produktionen mit dem Schauspieler Imo Moszkowicz, der Organistin Nicoleta Paraschivescu und dem Basler Vokalensemble millefleurs für improvisierte Musik. 2011 ist die CD «Thirteen Ways» der Gruppe «Grünes Blatt» beim Label UNIT erschienen.
Irina Ungureanu unterrichtete von 2011 bis 2015 Sologesang an der Pädagogischen Maturitätsschule Kreuzlingen. Vier Jahre lang war sie als Stiftungsrätin in der Kulturstiftung Thurgau und in der Musikkommission der Stadt Zürich tätig. 2019 wurde sie mit dem IBK Förderpreis für die Interpretation zeitgenössischer Musik ausgezeichnet.
Jürg Henneberger
Dirigent / Cembalo
1957 in Luzern geboren, studierte in Basel bei Jürg Wyttenbach und in Hamburg bei Christoph von Dohnányi und Klauspeter Seibel. Schnell machte er sich einen Namen als Spezialist für Neue Musik und dirigierte Formationen wie das ensemble für neue musik zürich, das Klangforum Wien, das ensemble recherche oder das Ensemble Musikfabrik. Um mit ausgesuchten Musikern seine eigenen Ideen adäquat umsetzen zu können, gründete er 1998 das Ensemble Phœnix Basel, das er bis heute leitet und mit dem er weltweit konzertiert. Daneben tritt er regelmässig als Dirigent zeitgenössischer Musiktheaterwerke auf: Mit Herbert Wernicke erarbeitete er am Theater Basel Mauricio Kagels Aus Deutschland und Bruno Madernas Satyricon; mit Christoph Marthaler entstanden die Produktionen The Unanswered Question (die 1998 zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde) und 20th Century Blues, mit Barbara Beyer realisierte er die Schweizer Erstaufführung von Bernd Alois Zimmermanns Oper Die Soldaten. Weitere Engagements führten Henneberger ans Staatstheater Hannover, wo er 2002 Bergs Lulu leitete, an die Oper Köln, wo er 2003 Manfred Trojahns Limonen aus Sizilien zur Uraufführung brachte und zu LUCERNE FESTIVAL, wo er Georg Friedrich Haas’ Kammeroper Nacht dirigierte. 1989 wurde Jürg Henneberger als Dozent für Partiturspiel, Kammermusik und die Interpretation zeitgenössischer Musik an die Hochschule für Musik in Basel berufen; 2009 folgte dort die Ernennung zum Professor und Künstlerischen Leiter des neu gegründeten Studiengangs «Master of Arts in spezialisierter musikalischer Performance», dem er zusammen mit Mike Svoboda und Marcus Weiss vorsteht. Von 1998 bis 2014 war er Präsident der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) Basel. Im Jahr 2000 erhielt Jürg Henneberger den Kulturpreis des Kantons Baselland.
Debut beim Lucerne Festival1996 am Pult des Ensembles La Strimpellata mit Werken von Luigi Dallapiccola und Frangis Ali-Sadé.
Salomé Im Hof
Regie
Geboren in Basel, wuchs in Deutschland, USA und Frankreich auf. Neben Studien der Anglistik, Ethnologie und Musikwissenschaft an der Universität Basel studierte sie Klavier bei Jean-Jacques Dünki an der Musikhochschule Basel und bildete sich in der Werkstatt für Musik und Theater bei Thomas Härtner weiter.
Salomé Im Hof entwickelt Education-Projekte, u. a. 2017 La Danse des morts, arbeitet mit dem Kammerorchester Basel zusammen und inszeniert regelmässig freie Musiktheaterprojekte in der Region Basel. Sie arbeitet am Theater Basel/Junges Haus und leitet dort die Junge Oper.
Salomé Im Hof lebt mit ihrer Familie in Basel.
Barrey Guy
Kontrabass / Komposition
lernte in der Schule Trompete und Posaune. Parallel zur Abendschule und der Ausbildung zum Architekten musizierte er, Dixieland zuerst, dann Swing, Blues, Bebop. Dann lernte er Kontrabass bei Graham Collier und studierte Komposition am Goldsmiths College. Während er sein Musikstudium an der Guildhall School of Music and Drama fortsetzte, spielte er mit John Stevens und Trevor Watts im Spontaneous Music Ensemble. Hauptsächlich spielte er bis 1991 in Christopher Hogwoods Academy of Ancient Music. Daneben hat er jedoch im Trio des Pianisten Howard Riley, Gruppen von T. Watts, von Tony Oxley, im Duo mit Peter Kowald, dem Open Music Trio von Bob Downes sowie in der Michael-Nyman-Band gearbeitet. Mit Derek Bailey und Paul Rutherford gründete er das Trio Iskra 1903 (später ersetzte Phil Wachsmann Bailey).
Mit anderen Mitgliedern der Musicians Cooperative spielte er im London Jazz Composers Orchestra, zu dessen Kern zunächst neben den Genannten Evan Parker, Kenny Wheeler und Paul Lytton gehörten. Guy lieferte die meisten Stücke für das grossformatige Ensemble, das fast 30 Jahre existierte und die Beziehungen zwischen individuellen Improvisationen und durch Komposition organisiertem Ensemblesound erforschen wollte. Für Ekkehard Jost repräsentiert Guys Ode for Jazz Orchestra den „gelungensten Versuch einer Verbindung von orchestraler Schreibweise und Free Jazz-Improvisation“ in der Zeit um 1970.
1976 erschien Guys Solo-Bassalbum Statement. Er ist seit 1980 Mitglied des Trios Parker-Guy-Lytton, bildet mit Parker, Eddie Prévost und Keith Rowe die Gruppe ’’Supersession’’ und gehört auch zum von Parker 1992 gegründeten Electro-Acoustic Ensemble (Memory/Vision 2002). Weiterhin spielt er im Duo mit Parker und tritt in Trios mit Marilyn Crispell und Paul Lytton oder mit Jacques Demierre und Lucas Niggli sowie mit Agustí Fernández und Ramón López auf. In der Gruppe Elsie Jo arbeitete er mit Parker, Lytton, Conny Bauer, Irène Schweizer und Barre Phillips, mit dem er auch Duos einspielte, auf. In seinem 1998 gegründeten New Orchestra spielt er mit der Pianistin Marilyn Crispell (Deep Memory, 2016), den Saxophonisten Evan Parker, Mats Gustafsson (Syzygy, 2011) und Hans Koch, den Blechbläsern Hannes Bauer, Herb Robertson, Per Åke Holmlander und den Perkussionisten Paul Lytton und Raymond Strid zusammen. Mit dem NOW Orchestra in Vancouver nahm er sein Werk Study/Witch Gong Game II/19 auf. 2006 wirkte er in Evan Parkers Transatlantic Art Ensemble (Boustrophedon) mit, 2016 bei Jürg Wickihalders Album Beyond. 2020 legte er mit Torben Snekkestad und Agustí Fernández das Trioalbum The Swiftest Traveler (Trost) vor.
Seit 1988 hat Guy mit seiner Frau, der schweizerischen Barockviolinistin Maya Homburger, gemeinsam in barocken Kammermusikkonzerten musiziert; die beiden haben ferner das CD-Label Maya Recordings gegründet und treten zunehmend in genre-überschreitenden Konzerten auf, in denen sowohl Barockmusik als auch Improvisationen zu hören sind.
Guy ist darüber hinaus als Komponist von Instrumental-, Kammer- und Orchestermusik tätig, u. a. für das Rova Saxophone Quartet, das Kronos Quartet und für den Oboisten Robin Cantor; er schreibt auch Vokalstücke, Chormusik sowie Musik für Theater.
Daniel Fueter
Klavier / Komposition
1949 in Zürich geboren. Nach der Mittelschule Klavierstudium bei Sava Savoff an Konservatorium und Musikhochschule Zürich, Weiterbildung Liedbegleitung bei Irwin Gage und Esther de Bros. Ballettkorrepetitor und Lehrer für Chanson an der Schauspiel Akademie Zürich, Klavierlehrer, Didaktiklehrer, Begleiter und Abteilungsleiter an der allgemeinen Musikschule an Konservatorium und Musikakademie Zürich. Leiter Musikpodium Zürich, Leiter Schweizerisches Musikinstitut, Präsident des Schweizerischen Tonkünstlervereins. 1998 bis 2003 leitete er das Departement Musik; 2003 bis 2007 war er Rektor der Hochschule Musik und Theater Zürich.
Daniel Fueter schrieb gegen hundert Bühnenmusiken für Theater im deutschsprachigen Raum, daneben Chansons und Lieder, Kammermusik, Chorwerke, Kantaten und Festspiele, musiktheatralische Stücke und Ballettmusiken für Kinder, sowie auf Libretti von Thomas Hürlimann die Oper „Stichtag“ und die Operette „Aufstand der Schwingbesen“. Auf einen Text von Jürg Jegge schrieb er die „Judas Passion“.
Daniel Fueter tritt als Liedbegleiter auf. Er unterrichtet Liedgestaltung am Departement Musik der Hochschule Musik und Theater Zürich.
Gérard Zinsstag
Komposition
Geboren 1941 in Genf, besuchte das Collège Calvin in Genf und anschliessend das dortige Konservatorium. Früh schon schrieb er Gedichte und lernte Russisch, doch er brach das Gymnasium ab und besuchte stattdessen an der Universität Genf Vorlesungen in Philosophie und Literatur. Schon im Alter von sechzehn Jahren gab er Konzerte als Flötist und komponierte Gelegenheitsstücke. Er setzte seine musikalischen Studien am Pariser Konservatorium (CNSM) fort. Nach einem langjährigen Aufenthalt in Rom kehrte er wieder in den Norden zurück und spielte gelegentlich in Deutschland (Deutsche Gastspieloper Berlin) und beim Orchestre de la Suisse romande. 1969 wurde er ins Tonhalle-Orchester Zürich aufgenommen, wo er sieben Jahre tätig war.
Im Alter von 33 Jahren begann er ein Kompositionsstudium Hans Ulrich Lehmann an der Musikhochschule Zürich. Bald erhielt er Aufträge, zum Beispiel vom Schweizer Fernsehen, der Stadt Zürich, der Camerata Zürich sowie dem Tonhalle-Orchester. Als Privatschüler setzte er sein Studium bei Helmut Lachenmann in Stuttgart und Hannover fort. 1976 und 1978 nahm er an den Darmstädter Ferienkursen teil, wo zwei seiner Werke zur Uraufführung gelangten. Er besuchte außerdem Kurse bei György Ligeti, Karlheinz Stockhausen, Helmut Lachenmann, Gérard Grisey und Mauricio Kagel und befreundete sich mit den Musikologen Martin Zenck und Hermann Danuser.
1978 erhielt er vom Südwestfunk in Baden-Baden einen Auftrag für die Donaueschinger Musiktage: 1979 wurde unter der Leitung von Ernest Bour sein Werk Foris für zwei Orchester uraufgeführt. Im Jahr 1981 war er Stipendiat des DAAD Berlin zusammen mit Gérard Grisey, zu dem eine tiefe Freundschaft entstand.
Zinsstags Werke wurden unter anderem vom Ensemble l’Itinéraire, dem Nouvel Orchestre Philharmonique und dem Ensemble Intercontemporain aufgeführt; unter der Leitung von Dirigenten wie Gilbert Amy, Gerald Bennett, Ernest Bour, Igor Dronov, Péter Eötvös, Mark Foster, Matthias Kuhn, Fabio Luisi, Christoph-Mathias Mueller, Robert HP Platz, Pierre-André Valade, Mario Venzago, Jürg Wyttenbach und David Zinman. Von Radio France erhielt Zinsstag mehrere Kompositionsaufträge.
1985 gründete er mit Unterstützung von Thomas Kessler in Zürich die Tage für Neue Musik, die er bis 1994 leitete. Hierfür wurde ihm bis 1988 die Bühne des Theaters am Neumarkt zur Verfügung gestellt. 1995 gab Zinsstag seine Lehrtätigkeit am Konservatorium Zürich auf und widmete sich fortan ausschliesslich dem Komponieren.